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Führung neue gedacht: Wie funktioniert "Secure Base Leadership"?

Führung neue gedacht: Wie funktioniert "Secure Base Leadership"?

Secure Base Leadership: Führung, die Vertrauen und Wachstum fördert

Führung wird zu oft lediglich als das Management von Prozessen, Menschen und Zielen verstanden. Doch hinter erfolgreicher Führung steht eine tiefere psychologische Ebene der Beziehungsgestaltung: die Fähigkeit, ein sicherer Anker und gleichzeitig ein inspirierender Wegbereiter für andere zu sein. Dieses Konzept, bekannt als Secure Base Leadership, verbindet die Prinzipien der Bindungstheorie mit moderner Führungspsychologie.

Secure Base Leadership bietet nicht nur eine wissenschaftlich fundierte Perspektive auf effektive Führung, sondern auch eine praktische Anleitung, um in einem unsicheren und sich wandelnden Umfeld Vertrauen, Innovation und Motivation zu fördern.

Was ist Secure Base Leadership?

Secure Base Leadership basiert auf der Idee, dass Menschen zu Höchstleistungen fähig sind, wenn sie in einem Umfeld arbeiten, das Sicherheit und Unterstützung bietet. Das Konzept wurde von George Kohlrieser, einem Experten für Führungspsychologie, entwickelt und beruht auf drei Kernprinzipien:

  • Sicherheit bieten: Als sichere Basis gibt die Führungskraft ihren Mitarbeitenden das Gefühl, als Person akzeptiert und geschätzt zu werden, unabhängig von ihrer Leistung oder Fehlern auf der Sachebene. Diese psychologische Sicherheit ist essenziell, um Vertrauen aufzubauen.
  • Herausfordern und fördern: Secure Base Leaders ermutigen ihre Teams, Risiken einzugehen, kreative Lösungen zu entwickeln und über sich hinauszuwachsen. Eine gute Fehlerkultur bei gleichzeitiger Beziehungssicherheit fördert Innovation.
  • Emotionale Verbindung: Eine sichere Führungskraft versteht die emotionalen Bedürfnisse ihres Teams und zeigt Empathie, ohne dabei die Professionalität zu verlieren.

Die Verbindung zur Bindungstheorie

Die Grundprinzipien von Secure Base Leadership wurzeln in der Bindungstheorie von Bowlby, die beschreibt, wie die Qualität früher Bindungserfahrungen unsere Fähigkeit beeinflusst, Vertrauen zu anderen aufzubauen und selbstständig zu agieren. Ein sicher gebundenes Kind entwickelt Selbstvertrauen und Unabhängigkeit, da es weiß, dass es in schwierigen Momenten Unterstützung finden kann. Ebenso unterstützt die Führungskraft ihre Mitarbeitenden in sicherer Bindung dabei, ihre Stärken zu entfalten und Herausforderungen eigenständig zu bewältigen.

  • Sicher gebundene Führungskräfte schaffen stabile Beziehungen, die von Respekt und Vertrauen geprägt sind und so die Grundlage für psychologische Sicherheit im Team legen.
  • Ängstlich gebundene Führungskräfte neigen dazu, sich übermäßig um Bestätigung zu bemühen oder Kontrollverhalten zu zeigen, was oft Unsicherheiten im Team verstärken kann.
  • Vermeidend gebundene Führungskräfte halten oft emotionale Distanz, was den Teamzusammenhalt beeinträchtigen kann.

 

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Secure Base Leadership in der Praxis

Sicherheit durch Vertrauen schaffen

Psychologische Sicherheit ist die Grundlage von Secure Base Leadership. Studien zeigen, dass Teams, die sich sicher fühlen, offener kommunizieren, mehr Risiken eingehen und innovativer arbeiten. Beispiele für vertrauensbildende Maßnahmen:

  • Transparenz: Offene Kommunikation über Entscheidungen und Herausforderungen fördert Glaubwürdigkeit.
  • Fehlerkultur: Führungskräfte, die Fehler als Lernchancen behandeln, schaffen eine Atmosphäre, in der Mitarbeitende keine Angst vor Kritik haben.
  • Zuhören: Empathisches Zuhören zeigt den Teammitgliedern, dass ihre Sorgen ernst genommen werden.
  • Wertschätzung ausdrücken: Regelmäßiges, authentisches Lob und Anerkennung zeigen Teammitgliedern, dass ihre Beiträge geschätzt werden. Dies stärkt das Vertrauen und die Motivation im Team.
  • Konsistenz und Verlässlichkeit: Führungskräfte, die Zusagen einhalten und konsequent handeln, bieten ihrem Team Orientierung und stärken das Vertrauen in ihre Entscheidungen.

Wachstum durch Herausforderung

Ein Secure Base Leader versteht, dass Menschen nicht nur rationale, sondern auch emotionale Wesen sind. Diese Verbindung zeigt sich in:

  • Empathie: Verständnis für persönliche Herausforderungen und Bedürfnisse der Teammitglieder.
  • Emotionale Intelligenz: Die Fähigkeit, eigene Emotionen zu regulieren und auf die Gefühle anderer einzugehen.
  • Inspirierende Kommunikation: Geschichten und Visionen nutzen, um Emotionen und Engagement zu wecken.

Emotionale Verbindung als Führungsstärke

Ein Secure Base Leader versteht, dass Menschen nicht nur rationale, sondern auch emotionale Wesen sind. Diese Verbindung zeigt sich in:

  • Empathie: Verständnis für persönliche Herausforderungen und Bedürfnisse der Teammitglieder.
  • Emotionale Intelligenz: Die Fähigkeit, eigene Emotionen zu regulieren und auf die Gefühle anderer einzugehen.
  • Inspirierende Kommunikation: Geschichten und Visionen nutzen, um Emotionen und Engagement zu wecken.

 

Die Rolle der Selbstführung in Secure Base Leadership

Secure Base Leadership beginnt bei der Führungskraft selbst. Um Sicherheit und Unterstützung bieten zu können, müssen Führungskräfte sich ihrer eigenen Bindungsmuster sowie deren Potenziale und Herausforderungen bewusst sein.

Selbstführung in der Führungspraxis

  • Selbstreflexion: Effektive Führungskräfte reflektieren regelmäßig ihre eigenen Reaktionen und Entscheidungen. Sie hinterfragen beispielsweise, ob sie aus Unsicherheit oder aus Vertrauen heraus handeln.
  • Emotionale Regulation: Führungspersönlichkeiten übertragen Stress oder Frustration nicht ungefiltert auf ihr Team. Stattdessen nutzen sie Techniken wie Atemübungen oder Achtsamkeitstraining, um ausgeglichen zu bleiben.
  • Klarheit über Werte: Eine sichere Führungskraft verfügt über ein klares Wertefundament und handelt konsistent. Die Verlässlichkeit schafft Orientierung und Vertrauen im Team.

 

Die Grenzen von Secure Base Leadership

Auch Secure Base Leadership ist nicht frei von Herausforderungen und Kritikpunkten:

  • Persönliche Eignung: Nicht jede Führungskraft hat eine sichere Bindungshistorie oder die emotionale Intelligenz, die für Secure Base Leadership notwendig ist. Doch durch gezielte Selbstreflexion und Weiterbildungen können diese Kompetenzen entwickelt werden.
  • Kulturelle Unterschiede: In einigen Kulturen wird Führungsstärke stärker über Autorität als über emotionale Verbindung definiert. Secure Base Leadership muss daher flexibel interpretiert werden, um in unterschiedlichen kulturellen Kontexten wirksam zu sein.
  • Zeitaufwand: Die intensive Auseinandersetzung mit den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeitenden erfordert Zeit, die in stressigen Arbeitsumgebungen oft fehlt. Eine bewusste Priorisierung dieser Führungsarbeit kann jedoch langfristig Effizienz und Teamleistung steigern.

 

Fazit: Secure Base Leadership als Schlüssel für nachhaltige Führung

Secure Base Leadership bietet nicht nur eine kraftvolle Antwort auf die Herausforderungen moderner Führung – es ist eine Haltung. Es vereint das Fundament aus psychologischer Sicherheit mit der Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und gezielt zu fördern. Dabei fordert es Führungskräfte auf, ihren Stil kritisch zu reflektieren und ihn dem jeweiligen Team und Kontext anzupassen. Eine sichere Basis zu schaffen, ist keine Schwäche, sondern Ausdruck wahrer Stärke: die Stärke, Menschen zu befähigen, mutig, selbstbewusst und eigenverantwortlich zu handeln. Denn am Ende geht es nicht allein um Zahlen oder Ergebnisse – sondern um die Menschen, die diese Ergebnisse mit ihrer Kreativität, ihrem Engagement und ihrem Vertrauen ermöglichen. Führung, die Menschen ins Zentrum stellt, schafft nicht nur Wachstum, sondern auch nachhaltige Beziehungen, die den Unterschied machen.

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