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#Nach dem Abi

Medizin studieren ohne 1,0: So erhöhen Sie Ihre Chancen

Medizin studieren

Medizin studieren ohne 1,0: So erhöhen Sie Ihre Chancen

Der Ansturm auf Medizinstudienplätze ist groß - und dementsprechend hoch sind auch die Anforderungen an die Bewerber. An fast allen staatlichen Unis in Deutschland liegt der NC für Humanmedizin mittlerweile bei 1,0. Zum Teil hat man aber auch ohne diesen "Traum-Abischnitt" Chancen auf einen Studienplatz: zum Beispiel durch die beiden Medizinertests TMS und HAM-Nat. Alle Informationen zu den beiden Tests und Tipps zur Vorbereitung hat unsere Wissensmanagerin Ayda Pirmohammadi in einem Video zusammengefasst!

 

Video-Zusammenfassung:

Wer an deutschen Hochschulen Human- oder Zahnmedizin studieren möchte, braucht in der Regel einen sehr guten Abi-Durchschnitt – bei Humanmedizin liegt er bei 1,0 oder 1,1 – oder muss sehr viel Wartezeit mitbringen. Für Humanmedizin muss man mittlerweile 15 Semester auf einen Studienplatz  warten. Es besteht jedoch auch die Chance, seinen Schnitt zu verbessern, um direkt nach dem Abitur mit dem Medizinstudium durchzustarten: und zwar mithilfe des HAM-Nat oder des TMS, die ich im Folgenden vorstelle.

Der TMS: Test für Medizinische Studiengänge

  • Wie läuft das Ganze ab? Für den TMS muss man sich zunächst bewerben: Die Bewerbungsphase läuft vom 1. Dezember bis zum 15 Januar jedes Jahres. Der Test selbst findet im Mai statt. Er wird an diversen Hochschulen für Humanmedizin oder Zahnmedizin berücksichtigt. Für Humanmedizin kommen etwa 23 Hochschulen infrage, bei Zahnmedizin sind es 16 Hochschulen.
  • Worum geht es im TMS? Der TMS ist ein Studierfähigkeits-Test. Das heißt, dass die Teilnehmer unter Beweis stellen müssen, wie gut sie sich neues Wissen aneignen können. Es werden also keine Inhalte bestimmter Fächer abgefragt, sondern zum Beispiel die Merk- und Lernfähigkeit der Absolventen getestet.
  • Wie bereitet man sich auf den TMS vor? Die Vorbereitung auf den TMS ist etwas schwierig, da man keine speziellen Aufgaben oder Inhalte lernen kann. Hilfreich ist es aber, seine Merkfähigkeit zu trainieren. Sinnvoll ist es auch, sich online die Aufgaben der vergangenen Jahre anzusehen, um sich so einen Überblick über den Testtag zu verschaffen. Es ist in jedem Fall gut, zu wissen, was einen am Testtag erwartet, um so gelassen wie möglich an den Test herangehen zu können und nicht überrascht zu werden. Anhand der Aufgaben, die online verfügbar sind, kann man mi Vorfeld auch ein wenig trainieren. Empfohlen wird eine Vorbereitungszeit von etwa 30 bis 40 Stunden. Eine noch längere Vorbereitung könnte sich unter Umständen sogar kontraproduktiv auswirken. Am wichtigsten ist es daher, ausgeschlafen und ausgeruht zum Testtag zu erscheinen.
  • Wie wird der TMS bewertet? Dies hängt immer von der jeweiligen Hochschule ab, zum Teil kann man seinen Schnitt aber um bis zu 0,8 Punkte verbessern. Hat man also beispielsweise einen Notendurchschnitt von 2,0 und schneidet im TMS sehr gut ab, hat man bei der Bewerbung an einer entsprechenden Hochschule einen Schnitt von 1,2 und damit gute Chancen auf einen Medizin-Studienplatz. Das zeigt aber auch: Bei Abiturienten mit einem schlechteren Abschluss als 2,0 kann auch ein sehr gut abgeschlossener TMS gegebenenfalls nicht helfen, da ihr Schnitt selbst bei einer Erhöhung um 0,8 noch nicht ausreicht, um einen Medizin-Studienplatz zu ergattern. In diesem Fall müsste also zum Beispiel noch ein Dienst angetreten oder eine Ausbildung abgeschlossen werden, um seine Chancen zu verbessern.
  • Was ist wichtig zu beachten? Den TMS kann jeder Bewerber nur einmal absolvieren – er ist nicht wiederholbar.

 

Der HAM-Nat: Hamburger Naturwissenschaftstest

  • Wie läuft das Ganze ab? Der HAM-Nat wird an drei Hochschulen in Deutschland durchgeführt: an der Charité Berlin, an der Uni Hamburg und an der Uni Magdeburg. Der Test findet an allen drei Hochschulen am selben Tag (im August) statt. In Berlin gibt es zudem einen Testtermin im Februar, da dort auch der Studienstart zum Sommersemester möglich ist. Anders als beim TMS meldet man sich für den HAM-Nat nicht an, sondern man wird dazu eingeladen. Das bedeutet, man muss einen bestimmten Abi-Durchschnitt vorweisen, um überhaupt eingeladen zu werden. An der Charité Berlin wird man als Bewerber für Humanmedizin dann eingeladen, wenn man einen Schnitt von mindestens 1,5 hat. In Hamburg und Magdeburg reicht ein Schnitt von 1,8 aus, aber in Magdeburg muss man auch darüber hinaus einen Dienst abgeschlossen haben. Als Bewerber für Zahnmedizin wird man von der Charité in Berlin eingeladen, wenn man einen Schnitt von mindestens 1,9 hat. An der Uni Hamburg genügt ein Schnitt von 2,1.
  • Worum geht es im HAM-Nat? Beim HAM-Nat wird das Wissen der Bewerber zu medizinisch relevanten Themen aus den Bereichen Physik, Chemie, Biologie und Mathematik abgefragt. In 120 Minuten müssen die Teilnehmer 80 Multiple-Choice-Fragen beantworten.
  • Wie bereitet man sich auf den HAM-Nat vor? Wie viel Zeit für die Vorbereitung benötigt wird, hängt in hohem Maße vom individuellen Teilnehmer ab – also zum Beispiel davon, wie gut und wie schnell er lernt und welchen Wissensstand er bereits in der Schule erlangt hat. Empfohlen wird aber im Allgemeinen eine Vorbereitungszeit von etwa vier Monaten. Das bedeutet, dass man sich gut überlegen sollte, ob man den Test bereits wenige Monate nach dem Abi absolvieren möchte oder sich erst im nächsten Semester, beziehungsweise im nächsten Jahr, für das Medizin-Studium bewirbt. Auch für den HAM-Nat werden auf den Seiten der Hochschulen Beispielfragen vorgestellt. Hier ist es auch sinnvoll, sich die Fragen einmal vorab durchzulesen, um sich besser auf den Testtag einstellen zu können. Empfehlenswert ist es auch, anhand von Büchern, kommerziellen Kursen oder Onlineportalen für die einzelnen Fachbereiche zu lernen.
  • Wie wird der HAM-Nat bewertet? Wie der TMS wird auch der HAM-Nat von den einzelnen Hochschulen unterschiedlich bewertet. Letztendlich gehen die Teilnehmer aber bei allen drei Hochschulen mit ihrer Abiturnote und dem HAM-Nat-Ergebnis wieder neu ins Rennen.
  • Was ist wichtig zu beachten? Beim HAM-Nat kommt noch eine Besonderheit hinzu: nämlich der HAM-Int. Mit diesem Zusatztest haben alle Teilnehmer, die nicht direkt angenommen wurden, aber auch nicht direkt ausscheiden, die Möglichkeit, sich für das Medizinstudium zu qualifizieren. In diesem Fall wird man zu einem weiteren Testtag eingeladen, der insgesamt fünf Stunden dauert. Hier werden von jedem Bewerber acht Szenarien nachgespielt, die jeweils fünf Minuten dauern, um auf diese Weise seine psychosozialen Kompetenzen zu testen. Dafür gibt es ganz unterschiedliche Aufgaben: zum Beispiel sollen Gespräche nachgespielt werden, in dem der Teilnehmer virtuelle Patienten beraten und ihnen zum Teil schwierige Sachverhalte erklären muss. Für diese Aufgaben ist eine Vorbereitung nicht notwendig – und auch nicht empfehlenswert. Der Bewerber sollte nicht künstlich oder versteift wirken, sondern sich spontan und authentisch mit den Fragen auseinandersetzen. Die beste Vorbereitung ist es daher, ausgeruht und ausgeschlafen zum Test zu erscheinen.

So, das war's von meiner Seite! Nun wünsche ich allen ganz viel Erfolg bei der Bewerbung!

 

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