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#Persönlichkeitsentwicklung

Vorbilder – wie wir von ihnen für die eigene Entwicklung profitieren können

Vorbilder – wie wir von ihnen für die eigene Entwicklung profitieren können

Es kann einen starken Motivationsschub in uns auslösen, wenn wir uns an beeindruckenden Personen orientieren. Ragnhild Struss beleuchtet, wie Vorbilder auf uns wirken, wie wir positive Rollenmodelle finden und selbst für andere zu Vorbildern werden.

Ob bekannte Persönlichkeiten oder Personen aus dem direkten Umfeld: Es gibt Menschen, zu denen wir aufblicken, die wir für ihre Fähigkeiten oder Eigenschaften bewundern und von denen wir uns gerne eine Scheibe abschneiden würden. Das kann dazu führen, dass wir ihr Verhalten nachahmen – doch nicht in allen Fällen tut uns die Orientierung an Vorbildern gut. Unter welchen Bedingungen profitieren wir von unseren „Idolen“ und wie können wir von ihnen lernen? Wie finden wir passende Vorbilder? Und was können wir tun, um selbst für andere eine Vorbildfunktion einzunehmen?

Was sind Vorbilder eigentlich?

Per Definition ist ein Vorbild jemand oder etwas, den / das wir als richtungsweisendes, idealisiertes Musterbeispiel für etwas betrachten. Vor allem junge Menschen suchen sich im Laufe ihrer Entwicklung häufig Vorbilder, um sich an ihnen zu orientieren und ersehnte Verhaltensweisen durch Nachahmung zu lernen. Dabei sind mit Vorbildern häufig Personen gemeint, die uns nicht nahestehen, sondern allgemein in der Gesellschaft ein hohes Ansehen genießen (zum Beispiel berühmte Personen des öffentlichen Lebens). Gleichzeitig orientieren wir uns – vor allem in Kindheit und Jugend – auch an Personen aus unserem direkten Umfeld, wie unseren Eltern oder unserer Peergroup.

Der Psychologe Robert K. Merton hat in den 1950ern außerdem den Begriff „role models“ (Rollenmodelle) geprägt: Damit sind im Speziellen Vorbilder gemeint, die wir als Muster für spezifische Rollen heranziehen, aber nicht unbedingt die gesamte Lebensweise zur Inspiration nutzen (zum Beispiel „Ich möchte Fußball spielen können wie Manuel Neuer.“). Laut Sigmund Freud ist in unserer Kindheit die Identifizierung mit einem Vorbild (meist zuerst unsere Eltern) ein psychodynamischer Prozess, durch den das Kind bestimmte innerpsychische Konflikte lösen kann, zum Beispiel die Angst vor der Dunkelheit überwinden, indem es sich wie „die mutige Mama“ verhält. Schließlich gibt es auch die Möglichkeit eines Vorbildcharakters im Abstrakten, also nicht die Orientierung an einer Person, sondern an bestimmten spirituellen Prinzipien, Werten oder Zitaten. So kann auch die eigene Person im Sinne einer Zukunftsvision unserer selbst („Wer will ich mit 90 sein? Wie soll an meiner Beerdigung über mich gesprochen werden?“) ein Vorbild sein.

Welche Funktionen Vorbilder erfüllen

„Ein großes Muster weckt Nacheiferung und gibt dem Urteil höhere Gesetze.“ (Friedrich von Schiller)

Auch im Erwachsenenleben spielen Vorbilder weiterhin eine wichtige Rolle. In folgenden Hinsichten können sie hilfreich für uns sein:

  • Motivation: Anhand von Vorbildern sehen wir, was prinzipiell im Bereich des Möglichen liegt. Es handelt sich dabei um „echte“ Menschen, die bestimmte Hindernisse überwunden oder Erfolge erreicht haben, zum Beispiel einen Iron Man geschafft oder eine Führungsposition erreicht haben. Das kann – insofern wir ähnliche Ziele haben – sehr anspornen, uns ebenfalls für unsere Projekte ins Zeug zu legen und daran zu glauben, dass wir damit erfolgreich sein werden.
     
  • Orientierung: Vorbilder zeigen uns, was wir alles tun könnten, wenn wir unser Potenzial entfalten. Aber ohne es bei anderen zu erleben, wissen wir oft gar nicht, welche Talente in uns schlummern und welche Wege wir im Leben einschlagen könnten. So können uns beispielsweise Menschen, die beruflich ihr eigenes Ding machen, auf unser eigenes inneres Vermögen aufmerksam machen und uns dazu inspirieren, es zu entfalten. Wenn wir davon, wie jemand sein Leben gestaltet, begeistert sind, erleichtert uns das die Wahl, was wir selbst tun möchten.
     
  • Sicherheit: In Zeiten diverser Krisen und Unsicherheit dienen Menschen, zu denen wir aufblicken können, auch dazu, uns sicher zu fühlen (zum Beispiel politische Vorbilder). Nicht nur sind wir beflügelt von ihrer Kompetenz, sondern vertrauen ihnen auch und haben das Gefühl, dass „sich alles noch zum Guten wenden“ kann, solange Menschen wie sie die Kontrolle haben. Ein Beispiel für diese Kategorie aus unserem direkten Umfeld könnte auch eine kompetente Ärztin sein, bei der wir uns in guten Händen fühlen.
     
  • Entscheidungshilfe: In Form eines „inneren Kabinetts“ können uns Vorbilder dabei helfen, adäquate Entscheidungen für unser eigenes Leben sowohl schneller als auch sicherer zu treffen. „Was würde in meiner Situation wohl Sheryl Sandberg tun? Welchen Rat würde mir David Beckham jetzt geben?“ Als verinnerlichte Stimmen können wir unsere Vorbilder befragen, wenn wir einmal nicht weiterwissen. 
     
  • Selbsterkenntnis: Aus (tiefen-)psychologischer Perspektive kann unsere Wahl eines Vorbilds als Aussage über innere Anteile, unbewusste Sehnsüchte und die potenzielle Richtung unserer Persönlichkeitsentwicklung betrachtet werden. Ist unser Vorbild beispielsweise besonders mutig, während wir eher ängstlich sind, wollen wir diesen Teil in uns weiterentwickeln. Vorbilder können auf diese Weise dazu beitragen, eine eigene Identität zu entwickeln („Ich möchte jemand sein / werden, der mutig und entschlossen handelt.“).

Unter welchen Umständen Vorbilder uns guttun

Nicht jedes Vorbild hat automatisch positive Auswirkungen auf Motivation und Selbstwertgefühl. Die folgenden Aspekte tragen dazu bei, dass wir unsere Vorbilder gut wählen und auch wirklich von ihnen profitieren:

1. Ähnlichkeit des Vorbilds zu uns selbst – Übertragung auf das eigene Leben

„Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen.“ (Greta Thunberg) 

Die Diskrepanz zwischen uns und unseren Vorbildern sollte nicht als zu groß angesehen werden, denn alle erfolgreichen Menschen haben einmal klein angefangen. Es ist wichtig, dass wir uns an Idealen orientieren, bei denen wir in irgendeiner Weise einen realistischen Bezug auf uns selbst herstellen können, unter anderem, indem wir uns vergegenwärtigen, dass alle Vorbilder in ihrer Biografie einmal an einem Punkt angefangen haben, als sie „ganz normale“ Menschen und noch unbekannt waren.  

Dabei sollten wir uns aber vor ungerechten Vergleichen hüten: Streben wir zum Beispiel danach, so intelligent und wissenschaftlich erfolgreich zu sein wie Albert Einstein und gleichzeitig so eine erfolgreiche Sängerin wie Adele, kann das aufgrund geringer Eintrittswahrscheinlichkeit eher demotivieren. Solche Vorbilder stehen nämlich häufig zu 100 Prozent für das, was wir in einem kleinen Teil von uns entwickeln wollen: Gisele Bündchen steht komplett für Supermodel-Schönheit, Jeff Bezos ist ein Musterbeispiel wirtschaftlichen Erfolgs und Roger Federer ist ein Sinnbild sportlicher Leistung.  

Vorbilder können natürlich auch symbolische Kraft für uns haben, sie „stehen für etwas“. Dann ist jedoch eine realistische Übertragung auf das eigene Leben wichtig. So ist beispielsweise Lady Gaga – neben ihrer gesanglichen Karriere – eine öffentliche Wortführerin zum Thema mentale Gesundheit.  Eine Orientierung an ihr kann also auch bedeuten, dass wir den Mut entwickeln möchten, offen über Schwächen reden zu können und uns mit unseren weniger perfekten Anteilen zu versöhnen. 

Ähnlichkeit zu unserem Vorbild und/oder eine passende Übertragung auf unser eigenes Leben sorgen dafür, dass wir einen mentalen Bezug herstellen, uns in einer ähnlichen Sphäre bewegen und emotional im Kontakt mit uns selbst stehen. So können wir uns als Germanistik-Student beispielsweise an einem erfolgreichen deutschen Journalisten orientieren – sollten uns aber nicht mit Elon Musk vergleichen, der zum einen in einem völlig anderen Bereich tätig ist und dann auch noch zu den erfolgreichsten Menschen seiner Branche weltweit gehört.

Vorsicht: Fokussieren Sie sich nicht nur auf ein Vorbild! Das verengt den Blickwinkel und wir neigen dann dazu, zugunsten eines Themas andere wichtige Bereiche zu vernachlässigen.

2. Entsprechung innerer Anteile – was soll entwickelt werden?

Vorbilder sind dann hilfreich, wenn sie uns mehr über uns selbst verraten, wenn sie also tatsächlich unbewusste Anteile in uns ansprechen bzw. Mitgliedern des „inneren Teams“ entsprechen, die „wachsen“ oder mehr zur Geltung kommen wollen. Das innere Team ist ein Modell von Schulz von Thun, welches verschiedene, auch widersprechende Stimmen in uns als einzelne Rollen versinnbildlicht, zum Beispiel „der innere Kritiker“, „der Spaßorientierte“ und „der Realist“. Wir selbst sind dabei quasi der Kopf des Teams und der Endentscheider, können aber die verschiedenen Stimmen in uns befragen und versuchen, einen Konsens zu finden. So kann ein Vorbild im außen einen Anteil in uns ansprechen, dem wir mehr Raum geben wollen, zum Beispiel kann ein sehr lebensfroher Mensch seine Entsprechung in unserer inneren Teamrolle „der Spaßorientierte“ finden – vielleicht kam diese Rolle in unserem Leben oder in letzter Zeit zu wenig zu Wort und das Vorbild erinnert uns daran, dass wir sie stärken möchten. 

Findet ein Vorbild gar keinen Anklang in inneren Anteilen bzw. unserem inneren Team, wird es uns auch nicht wirklich inspirieren. So wird uns beispielsweise ein erfolgreicher Börsenmakler wie Jordan Belfort, dessen Leben im Film „The Wolf of Wall Street“ thematisiert wird, überhaupt nicht motivieren, wenn wir selbst weder in Werten noch in potenziellen Charakterzügen oder Interessen und Zielen davon angesprochen werden.

3. Die Wichtigkeit einer positiven Einstellung und des gesunden Selbstwertes

Das inspirierendste Vorbild bringt nichts, wenn wir darauf mit Selbstzweifeln reagieren, etwa „Er*sie ist so viel besser und toller als ich – so könnte ich niemals sein!“. Ohne ein gewisses Maß an Selbstwirksamkeitsüberzeugung, also dem Glauben daran, dass wir selbst aus eigener Kraft heraus Dinge erreichen und zum Positiven verändern können, wirken sich erfolgreiche andere Personen eher negativ auf unsere Moral aus. Wir fokussieren uns dann möglicherweise nur auf deren Stärken und betrachten bei uns selbst nur die Schwächen. So vergrößern wir die wahrgenommene Distanz zwischen diesen idealisierten Vorbildern und uns nur noch mehr. Das hat zur Folge, dass wir uns selbst abwerten und durch das Wissen um „viel erfolgreichere“ Personen regelrecht in unserer Motivation gehemmt werden. Dazu erfahren Sie auch mehr in diesem Artikel zum Thema soziale Vergleiche. Überprüfen Sie also unbedingt, ob Sie beim Gedanken an Ihr Vorbild ein positives, inspiriertes Gefühl haben – oder ob Sie sich eher schlecht und unfähig fühlen.

4. Selbst aktiv werden – konkrete Umsetzung schaffen

„Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt.“ (François Truffaut) 

Natürlich bringt es für unsere eigene Entwicklung nichts, wenn wir uns über die Identifikation mit jemand anderem eine Traumversion von uns selbst erschaffen, in der wir bereits so erfolgreich sind wie diese Person. Wir müssen also aufpassen, nicht dem Effekt zu verfallen, dass die Beschäftigung mit Vorbildern in unserer Wahrnehmung auf uns selbst abfärbt und wir uns dadurch fühlen, als seien wir selbst schon am Ziel – dieser Effekt tritt zum Beispiel auch dann auf, wenn wir uns besonders positiv ausmalen, wie wir uns beim Erreichen eines Zieles fühlen werden, und wir dieses Gefühl dann so sehr im Hier und Jetzt übernehmen, dass wir die nötige Arbeit zur Zielerreichung nicht mehr leisten. 

Sich Inspiration bei einem Vorbild zu holen, ist gut. Irgendwann sollten wir unseren Fokus jedoch von der Orientierung an unserem Vorbild weg und wieder hin auf unser Inneres lenken. Es ist enorm wichtig, dass wir unseren eigenen, individuellen Weg finden und an einem bestimmten Punkt den bereits beschrittenen Weg unseres Vorbilds verlassen. Es gilt, die nächsten Schritte für das eigene Leben realistisch zu planen und nachhaltig umzusetzen. So können wir in gewisser Weise „über das Vorbild hinauswachsen“ – nicht unbedingt in einem wettbewerbsorientierten Sinne, sondern einfach, indem wir auf unsere eigene Weise leben und eigene Akzente setzen.

Gleichzeitig sollten wir auch Zwischenerfolge auf unserem Entwicklungsweg sehen, statt uns am Zielpunkt des Vorbilds zu messen, also nicht denken „Erst, wenn ich so gut Klavier spielen kann wie Vladimir Horowitz, habe ich es geschafft.“. Mehr zu dieser „Wenn-Dann-Falle“ lesen Sie hier

Wie findet man gute Vorbilder?

„Man muss mehrere Vorbilder haben, um nicht eine Parodie eines einzelnen zu werden.“ (Erich Kästner) 

Es darf niemals unser Ziel sein, einen anderen Menschen in jeglicher Hinsicht nachzuahmen. Dabei verraten wir das, was uns selbst einzigartig macht, und werden zu einer bloßen Kopie, statt die Eigenschaften unseres Vorbilds authentisch auf unsere eigene Weise zu interpretieren. Wenn wir uns an mehreren Vorbildern orientieren, laufen wir weniger Gefahr, dass das passiert. Jedes Vorbild spiegelt andere eigene Anteile und Potenziale in unserem eigenen Wesen wider – wir sind eben nicht genau wie ein anderer Mensch, können uns aber diverse Eigenschaften bzw. Ziele mit jeweils unterschiedlichen Vorbildern teilen.

Ob in unserem direkten Umfeld oder über (soziale) Medien: Wir können praktisch überall Personen finden, die uns als Mensch oder in bestimmten Rollen als Vorbilder dienen würden. Wenn Sie sich aktiv Vorbilder suchen möchten, gehen Sie doch mal ins Brainstorming und halten Sie die Antworten auf die folgenden Fragen schriftlich fest, zum Beispiel in Form einer Mindmap:

  • Wer inspiriert mich, womit und warum genau? 
  • In welcher Weise haben die bewunderten Anteile dieser Personen Bezug zu mir selbst? 
  • In welchem Verhältnis stehen die Themen der Person zu meiner derzeitigen Lebensphase?
  • Welche eigenen Ziele finde ich in dieser Person repräsentiert?
  • Auf welches unentdeckte Potenzial in mir weist dieses Vorbild hin?
  • Welche Sehnsüchte bzw. nicht oder zu wenig gelebten inneren Anteile spricht das in mir an? 

Wenn Sie mehrere Vorbilder „gesammelt“ haben, bilden Sie aus ihnen gerne eine Art inneres Kabinett, das Ihnen beratend zur Seite steht, zum Beispiel „Fünf Personen, die mich inspirieren“. Es kann sich dabei um eine bunte Mischung aus echten Personen, fiktiven Charakteren, historischen Größen, Marvel-Held*innen – oder wen auch immer Sie möchten – handeln. Schreiben Sie dann pro Vorbild jeweils fünf Aspekte auf, wofür es steht (Eigenschaften, Verhaltensweisen, Errungenschaften). Stehen in Ihrem Leben wichtige Entscheidungen an, können Sie Ihr persönliches Beraterkabinett dann – am besten im Rahmen einer schriftlichen Übung – befragen und überlegen, was Ihre inneren Vorbilder Ihnen raten würden. Sie fragen sich beispielsweise, ob Sie sich selbstständig machen sollen? Dabei rät Ihnen Ihr innerer Buddha vielleicht, dass Sie gelassen bleiben und durchatmen sollen, und Ihr innerer Steve Jobs pusht Sie, an Ihre Vision zu glauben und all Ihre Energie hineinzustecken. So können Sie eine Kombination aus allen „Empfehlungen“ zu Ihrem individuellen Weg zusammenfügen, indem Sie anschließend über die Frage brainstormen: „Wie kann ich all diese Ratschläge Realität werden lassen? Welche Maßnahmen müsste ich dafür einleiten?“

Zusätzlich oder alternativ können Sie für sich selbst auch Personen aus Ihrem direkten Umfeld als Vorbilder nominieren, zum Beispiel Familienmitglieder, Freunde, Kollegen oder Vorgesetzte. Sie können zum Beispiel je nach Lebensbereich oder Rolle eine Liste solcher Vorbilder anlegen, zum Beispiel „Job: meinen Teamlead, meinen erfolgreichen Onkel, meine selbstständig arbeitende Freundin Jana“ oder „Umgang mit Menschen: meine kommunikative Schwester, mein Kumpel Malte, meine Nachbarin“ etc. Schreiben Sie auf, was Sie an diesen Menschen bewundern und was Sie von ihnen lernen können. Bei wichtigen Entscheidungen im entsprechenden Bereich können Sie sich dann nicht nur selbst fragen, was diese Personen wohl tun würden, sondern Sie können sie direkt um Rat bitten.

Noch ein genereller Tipp: Umgeben Sie sich im Allgemeinen viel mit inspirierenden Menschen! Personen, die Sie auf positive Weise herausfordern, ihr Bestes zu geben, die Sie in schlechten Zeiten trösten und gleichzeitig Ihre Erfolge mit Ihnen feiern können, sind überaus wertvoll.

Selbst ein Vorbild sein 

„Die Welt verändert sich durch dein Vorbild, nicht durch deine Meinung.“ (Paulo Coelho)

Vorbilder, das sind nicht nur andere Menschen – auch Sie selbst werden mit Sicherheit von Ihrem Umfeld als Vorbild angesehen, oft auch in Bereichen, in denen Sie es gar nicht annehmen würden, weil sie Ihnen so selbstverständlich vorkommen (zum Beispiel Ihre Loyalität, Ihre Genauigkeit, Ihre Lebensfreude oder Ihre Unerschrockenheit). Überlegen Sie gerne proaktiv, womit Sie für andere ein Vorbild sein möchten. Diese Entscheidung orientiert sich stark an Ihren persönlichen Werten und Ihrer Lebensvision. Welchen Eindruck möchten Sie machen, was möchten Sie anderen vorleben, wofür wollen Sie stehen? Brainstormen Sie und halten Sie Ihre Ideen schriftlich fest. Wenn Sie beispielsweise auf Ihre Kinder guten Einfluss nehmen möchten, dann machen Sie sich klar: Das, was Sie vorleben, hat den größten Erziehungseffekt! Hier lohnt es sich also besonders, sich „vorbildlich“ zu verhalten. 

Neben dem simplen Reflektieren, was wohl Ihre Lebensvision ist, helfen Ihnen die folgenden beiden Visualisierungen dabei, Ihren eigenen gewünschten Vorbildcharakter zu erarbeiten. 

  • Beerdigungsrede: Stellen Sie sich vor, Ihr Leben hat sein Ende erreicht. Was wünschen Sie sich, das andere es in einer Abschiedsrede über Sie sagen bzw. was soll in Ihrem Nachruf über Sie stehen? Welche Aspekte Ihrer Person sollen besonders in den Vordergrund gestellt werden? Das sind die Bereiche, in denen es Ihnen besonders wichtig ist, sich vorbildlich zu verhalten.
  • Leben als Museum: Stellen Sie sich in diesem Bild vor, Ihr eigenes Leben sei in einem Museum dargestellt, durch das Sie am Ende hindurchlaufen. Welche Räume soll es geben und welche Bilder, Skulpturen oder Installationen möchten Sie darin sehen? Wovon soll die Atmosphäre in diesem Museum geprägt sein? Was soll Besuchern als erstes auffallen, wenn sie hindurchschreiten? 

Wichtig: Bleiben Sie Sie selbst

Denken Sie abschließend daran: Bei allen potenziellen positiven Effekten von Vorbildern sollten Sie immer darauf achten, nicht komplett zu einem anderen Menschen werden zu wollen, sondern die „beste Version Ihrer selbst“ zu werden. Sie haben ganz eigene Stärken, die vielleicht anders sind als die Ihrer Vorbilder, jedoch ebenso wertvoll. Selbst die scheinbar perfekte Influencerin mit Modelmaßen und hypergesunder Raw-Vegan-Ernährung wird einige Themen haben, bei denen Sie zu anderen – vielleicht sogar Ihnen – aufschaut. Vergessen Sie nicht, dass jeder Mensch ganz verschiedene Facetten hat – auch wenn wir dazu neigen, bei unseren Vorbildern nur das Positive zu sehen. Es sollte vor allem darum gehen, zufrieden und authentisch zu leben. Solange uns Vorbilder bei dieser Entwicklung inspirieren, sind wir auf dem richtigen Weg.

 

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